Religionsunterricht islamisch

Der Islamische Religionsunterricht leistet einen grundlegenden Beitrag zur religiös-ethisch-philosophischen Bildungsdimension der Schule und stärkt den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. Er fördert dabei ein Islamverständnis, das fußend auf der Glaubenslehre der IGGÖ Frieden mit Gott zu finden als Weg des Friedens mit den Menschen und der Umwelt begreift.

Das dynamische Selbstverständnis des Islams wird vermittelt. Je nach den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen können sich Fragen zur Religion ändern und auf Basis der Quellen authentisch neue Antworten gefunden werden. Dabei gibt das Verständnis von Maqasid asch-Scharia eine Richtschnur: Leben, Verstand, persönlicher Besitz, Familie und Religionsfreiheit als schützenswerte Güter weisen hin auf ethische Grundprinzipien und Menschenrechtsverständnis. Damit werden die Eigenverantwortung und Mündigkeit gestärkt, wie auch die Kreativität und das Streben nach Schönheit und Harmonie.

Islamischer Religionsunterricht übt Kommunikationsformen ein, die sich im Dialog bewähren und persönlichen Erkenntnisgewinn fördern. Eine Kultur des Fragens geht einher mit der Bereitschaft mit Kritik umgehen zu können und selbst Dinge kritisch zu hinterfragen. Instrumente und Methoden islamischen Denkens und religiöser Auslegung werden nach und nach insoweit vermittelt, dass Schüler*innen befähigt werden, sich im Umgang mit religiösen Aussagen selbständig eine eigene Meinung bilden zu können. Ein islamischer Weg der Mitte wird ebenso gefördert wie das Bewusstsein für Ambiguität, das oft ein „sowohl als auch“ zulässt. (Prof. Adem Hasanovic MA)