Information zu Religions- und Ethikunterricht

Ab September 2021 ist Ethik in der Oberstufe ein bedingter Pflichtgegenstand – nur für die, die es brauchen. Um die für dich relevante Situation anzuzeigen, klicke auf den Satz, der auf dich zutrifft:

 

▷ Ich bin ohne religiöses Bekenntnis.

⇨ Für mich ist der Ethikunterricht Pflichtgegenstand.
Ich habe die Wahlmöglichkeit und kann am Ethikunterricht oder an einem Religionsunterricht meiner Klasse teilnehmen.
Wenn ich mich für Religionsunterricht entscheide, muss ich mich innerhalb der ersten fünf Tage des Schuljahres anmelden. Wenn ich teilnehme, ist dieser ein Freigegenstand. Der Pflichtgegenstand Ethik wird durch den Freigegenstand Religion ersetzt, dadurch wird der Freigegenstand aufstiegsrelevant.

 

 

▷ Ich gehöre einer eingetragenen Bekenntnisgemeinschaft an.

⇨ Für mich ist der Ethikunterricht Pflichtgegenstand.
Ich habe die Wahlmöglichkeit und kann am Ethikunterricht oder an einem Religionsunterricht meiner Klasse teilnehmen.
Wenn ich mich für Religionsunterricht entscheide, muss ich mich innerhalb der ersten fünf Tage des Schuljahres anmelden. Wenn ich teilnehme, ist dieser ein Freigegenstand. Der Pflichtgegenstand Ethik wird durch den Freigegenstand Religion ersetzt, dadurch wird der Freigegenstand aufstiegsrelevant.

 

 

▷ Ich gehöre einer anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft an.

⇨ Für mich ist der Religionsunterricht meiner Religionsgemeinschaft Pflichtgegenstand, unabhängig davon, ob er an unserer Schule stattfindet oder an einer anderen.
Ich habe wie bisher das Recht, mich im Laufe der ersten fünf Tage des Schuljahres vom Religionsunterricht abzumelden. Dadurch wird der Pflichtgegenstand Religion durch Ethik ersetzt. Die Möglichkeit, eine Abmeldung zu widerrufen, gibt es nach dieser Frist nicht mehr.

 

Im Unterschied zu einer gewöhnlichen Fachwahl (wie bei Französisch oder Latein, Musik oder BE, …) fällt die Entscheidung jedes Schuljahr aufs Neue in der ersten Schulwoche, nicht vorher und auch nicht nachher.

Beides – Ethik oder Religion – kann zur mündlichen Matura gewählt werden. Allerdings muss man dazu diesen Gegenstand (also entweder Ethik oder Religion) in der Oberstufe jedes Schuljahr besucht haben. (Ist das nicht der Fall, kann man eine „Externistenprüfung“ über das/die versäumte/n Unterrichtsjahr/e ablegen – diese Möglichkeit gibt es allerdings nicht für die 8. Klasse.) Es gibt keine Verpflichtung, in allen vier Oberstufenjahren die gleiche Entscheidung zu treffen.

Hier findest du kurze Beschreibungen der Fächer Ethik und Religion:

 

 

Ethikunterricht

Ethik ist, wenn man wikipedia fragt, „jener Teilbereich der Philosophie, der sich mit den Voraussetzungen und der Bewertung menschlichen Handelns befasst und ist das methodische Nachdenken über die Moral.“ Es geht also um die Frage, was „gut“ und was „böse“ ist. Die Antworten darauf hängen von vielen Dingen ab, besonders von Kultur und Religion einer Gesellschaft.

Was heißt das für den Ethikunterricht?

Wir wollen uns gemeinsam mit den Grundfragen des Lebens auseinandersetzen. Wie kann ein gelungenes Leben in einer Gesellschaft aussehen? Welche philosophische, kulturelle oder religiöse Tradition findet welche Lösungsansätze? Welche kulturellen, religiösen und geschichtlichen Vorstellungen prägen diese Ansätze? Was können wir für unsere aktuellen ethischen Fragen daraus lernen?

Dabei kommt auch die persönliche Ebene des einzelnen Menschen ins Spiel: Wieviel Verantwortung habe ich für mein eigenes Leben und das meiner Mitmenschen? Was ist Glück? Welche ethischen Probleme gibt es aktuell in unserem Leben? Was sind Menschenrechte und Menschenpflichten?

Diese und viele weiteren Fragen werden wir gemeinsam erkunden, erörtern und diskutieren. Selbstreflexion und Toleranz gegenüber anderen Meinungen spielen dabei eine große Rolle.

Wir freuen uns auf spannende und anregende Diskussionen mit Euch.

Religionsunterricht evangelisch

Im evangelischen Religionsunterricht werden verschiedene religiöse und ethische Themen behandelt sowie spirituelle und existenzielle Fragen diskutiert. Dabei beziehen wir uns auf unsere Lebensrealität und unsere Erfahrungen. Im evangelischen Religionsunterricht findet ihr Unterstützung bei eurer Suche nach Sinn und die Möglichkeit zur persönlichen Orientierung. Toleranz und Solidarität spielen dabei eine wichtige Rolle.

Gespräche und Diskussionen können aufgrund der kleineren Gruppen, bedingt durch die Minderheitensituation, in die Tiefe gehen. Unser einstündiger Religionsunterricht lebt von einem regen Austausch.

Themen des evangelischen Religionsunterrichts in der Oberstufe sind zum Beispiel die fünf Weltreligionen – Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus; das Handeln der Kirchen im Nationalsozialismus; der Protestantismus in Österreich; religiöse Sondergemeinschaften und auch die Menschenrechte. Neben den zentralen Schwerpunkten des Lehrplans möchte ich gemeinsam mit euch euren Interessen und Fragestellungen nachgehen.

Ich freue mich auf euch im evangelischen Religionsunterricht.
Prof. Eichler

Religionsunterricht islamisch

Der Islamische Religionsunterricht leistet einen grundlegenden Beitrag zur religiös-ethisch-philosophischen Bildungsdimension der Schule und stärkt den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. Er fördert dabei ein Islamverständnis, das fußend auf der Glaubenslehre der IGGÖ Frieden mit Gott zu finden als Weg des Friedens mit den Menschen und der Umwelt begreift.

Das dynamische Selbstverständnis des Islams wird vermittelt. Je nach den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen können sich Fragen zur Religion ändern und auf Basis der Quellen authentisch neue Antworten gefunden werden. Dabei gibt das Verständnis von Maqasid asch-Scharia eine Richtschnur: Leben, Verstand, persönlicher Besitz, Familie und Religionsfreiheit als schützenswerte Güter weisen hin auf ethische Grundprinzipien und Menschenrechtsverständnis. Damit werden die Eigenverantwortung und Mündigkeit gestärkt, wie auch die Kreativität und das Streben nach Schönheit und Harmonie.

Islamischer Religionsunterricht übt Kommunikationsformen ein, die sich im Dialog bewähren und persönlichen Erkenntnisgewinn fördern. Eine Kultur des Fragens geht einher mit der Bereitschaft mit Kritik umgehen zu können und selbst Dinge kritisch zu hinterfragen. Instrumente und Methoden islamischen Denkens und religiöser Auslegung werden nach und nach insoweit vermittelt, dass Schüler*innen befähigt werden, sich im Umgang mit religiösen Aussagen selbständig eine eigene Meinung bilden zu können. Ein islamischer Weg der Mitte wird ebenso gefördert wie das Bewusstsein für Ambiguität, das oft ein „sowohl als auch“ zulässt. (Prof. Adem Hasanovic MA)

Religionsunterricht katholisch

Der katholische Religionsunterricht in der Oberstufe hat eine große Themenvielfalt.

  • Eigene Erfahrungen und Fragen
    Was ist mir wichtig? Wofür bin ich dankbar?
    Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen
    Empathie – Einfühlung in sich selbst und in andere
    Meinungen/Haltungen finden und begründen, Kritikfähigkeit
    Spiritualität und Dankbarkeit

  • Der Blick auf das Ganze
    Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn?
    Glaube – Wissenschaft – Gesellschaft
    Zusammenhänge erfassen, die eigene Weltsicht erweitern, neue Perspektiven entwickeln, engagiert leben.

  • Christentum und sein Ursprung im Judentum
    Bezug zu Geschichte, Kunst und Kultur Europas
    Was haben die Menschen mit Jesus erlebt, welche Botschaft wollten sie weitergeben?

  • Wie denken und glauben andere?
    Andere Konfessionen und Religionen kennenlernen, ihre Haltungen verstehen, Gemeinsamkeiten finden und dabei vielleicht auch Dinge entdecken, die uns bereichern können.

  • Ethik
    Wie kann das Leben gut gelingen?
    Dieser Frage aus der christlichen Perspektive und anderen Sichtweisen nachgehen.
    Ethik in konkreten Lebenssituationen – verantwortungsvoller Umgang mit sich, den Mitmenschen und den Ressourcen der Welt, achtsames Wirtschaften, Gerechtigkeit